E-Bike-Fahrer sind fitter als Viele glauben
Vielfach gilt die Meinung, wer mit einem E-Bike fährt, ist nicht so fit, wie Radfahrende ohne Motorunterstützung. Eine wissenschaftliche Studie (Clinical Journal of Sport Medicine) zeigt, dass dieses Vorurteil nicht stimmt.
Forscher der Universität Basel um Arno Schmidt-Trucksäss führten 2018 für das Clinical Journal of Sport Medicine eine Studie durch, an der 30 übergewichtige und untrainierte Probanden teilnahmen. Hintergrund ist die Aktion „Bike to Work“ , bei der Schweiz Berufspendler dazu bewegt werden sollten, auf das Fahrrad umzusteigen.
Konkret untersucht wurde, welche Auswirkungen Radeln mit und ohne Motorunterstützung auf die Fitness von Probanden mit einem Body-Mass-Index zwischen 28 und 29 hat. Dafür wurde zu Beginn und nach vier Wochen ein Lungenfunktionstest durchgeführt, um die Sauerstoffaufnahmekapazität (Menge an Sauerstoff, die vom Körper innerhalb eines bestimmten Zeitraums aufgenommen und verwertet werden kann) zu analysieren.
WIe sich herausstellte, war die Sauerstoffaufnahmekapazität bei E-Bikern besser: Die Teilnehmenden sollten jede Woche an mindestens drei Tagen mit dem Rad eine Strecke von sechs Kilometern oder mehr fahren. Das Ergebnis des Lungenfunktionstests nach einem Monat: Die Sauerstoffaufnahmekapazität der Probanden mit einem Rad ohne Elektro-Unterstützung hatte sich um 2,2 ml/kg/min verbessert, bei denen mit einem Pedelec waren es 3,6 ml/kg/min.
Erklärung: E-Biker legten teilweise längere Distanzen zurück bzw. waren schneller unterwegs. Sie fuhren mehr Höhenmeter und das beeinflusst die Fitness besonders positiv. Schmidt-Trucksäss kann daher die Nutzung von E-Bikes nur begrüßen, zumal sich auf Dauer nicht nur die Fitness verbessert, sondern auch Blutdruck, Fettstoffwechsel und Psyche.
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